Everglades National Park
Everglades National Park – Anhinga Trail und Nike Missile Base, Homestead
Aufenthalt nur Anhinga Trail ca. 1 1/2 Stunden, beides zusammen ca. 2 1/2 Stunden
Besucht haben wir dieses schöne Fleckchen Erde Ende März und Ende Oktober. Der Besuch Ende Oktober stand lange auf Messers Schneide, denn Irma war 6 Wochen zuvor hier durchgefegt. Der Wasserstand war so hoch, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass überhaupt mit einem Besuch zu rechnen war. Aber es war möglich.
Ich wollte meiner Mom die Tierwelt der Everglades zeigen, doch die hatte sich komplett (!) zurückgezogen.
Ok, nicht zu 100%.
Am Parkplatz wurden wir von Vultures erwartet, die sich auf Gummidichtungen von PKWs spezialisiert haben. Echt jetzt?!?
Das Royal Palm Visitor Center stellt allerdings Planen zur Verfügung, die man an seinem Fahrzeug befestigen kann.
Aber neben den Geiern am Anfang haben wir allen ernstes eine Libelle, eine Heuschrecke und einen winzigen Alligator gesehen.
Ganz anders war es im März. Es war gerade Brutzeit und an jeder Ecke stand ein Anhinga herum.
Sie haben kein Fett an den Flügeln und müssen sich nach dem Schwimmen/Tauchen/Fischen ständig in der Sonne trocknen, denn das Wasser perlt nicht ab.
Sind die nicht traumhaft schön, irgendwie?
Und gar nicht kamerascheu.
Hier mal ein vor/nach Irma Wasserstand:
Die Wege durch den Sumpf sind gut befestigt und damit auch für Leute, die nicht so gut zu Fuß sind (auch Rollifahrer), zu benutzen. Sehr schön finde ich die Boardwalks, die direkt über das Wasser/den Sumpf führen.
Am Gator-Hole hatten wir Glück. Dort lagen so ca. zehn Alligatoren herum. Ein wenig unheimlich ist es allerdings schon den Tieren so nah zu sein, ohne Zaun…
So unterschiedlich blicken ein entspannter und ein hungriger Alligator (auf dem unteren Bild: der weiße Rand ist der Augapfel).
Erstaunt hat mich dieser kleine Kerl, der erst den Stamm hochgelaufen ist, sich oben umgedreht hat, anfing seine Farbe zu ändern und dann wieder hinabkletterte. Das Ganze dauerte nur zwei Minuten.
Nature at it´s best.
Nebenbei stehen hier auch jede Menge Waiding Birds herum. Oft in direkter Nähe zu den Alligatoren, scheinbar kennt man die Nachbarschaft.
Und jede Menge Schildkröten sonnten sich auf Stock und Stein.
Besonders drollig fand ich diese Softshellturtle. Sie hatte uns nicht bemerkt und blickte direkt in die Sonne. Als eine Familie mit Kind angelärmt kam, war sie allerdings sofort verschwunden.
Hier mal ein wenig Flora und Fauna:
So schlimm der hohe Wasserstand im Oktober war: viel schlimmer war der niedrige Wasserstand im März, und zwar für die Fische. Die haben nur gar nicht mehr so viel Platz und Sauerstoff (und teilweise war das ganz schön eng).
Nun aber weiter zur Nike Missile Base. Zu Zeiten der Kuba-Krise wurde sie hier errichtet. Ich könnte euch verraten wo das liegt, aber dann müsste ich euch erschießen.
Es ist nur eine 1/4 Stunde vom Anhinga Trail entfernt und ich hatte wie so oft keine Ahnung was mich erwarten sollte. Der Weg dorthin war allerdings schon mal spitzenmäßig.
Und was ich am wenigsten erwartet hätte: einen Freiwilligen, der hier mitten im Nichts auf neugierige Besucher wartet, um eine kleine Führung zu geben.
Netter Abstecher.