3a USA Detroit-Tucson one way 2012
– ein Reisebericht aus zwei Sichtweisen (hier Chris B)
3. Tag: Dearborn (Greenfield Village)
Guten Tag!
Ich gebe dann mal meinen Senf zum Tag im Greenfield ab. Sonst schreibt die Melli schon den nächsten Tag und ich fühle mich noch langsamer, als ich eh schon bin.
Zum Posting „Hier das Aufeinandertreffen von Tradition und Moderne“ habe ich noch ein anderes Foto mit dem gleichen Motto.
Das Greenfield Village ist wirklich einen Besuch wert und gut für einen ganzen Tag. Mir hat besonders gefallen, das man sich nicht nur alles angucken kann, sondern zum Beispiel auch ein echtes historisches Essen in authentischem Ambiente zu sich nehmen kann. (Fotos leider nur im Post von Mel B.)
Beim Durchsehen der Bilder hab ich festgestellt, dass ich an diesem Tag ganz oft die gleichen Motive fotografiert habe wie Melli. Ich hab deshalb hier mal eine ganz andere Auswahl genommen.
Ich fange bei der Töpferei an. Im Village werden verschiedene Handwerke ausgeübt. Es wird auch getöpfert und damit die Sachen auch historisch korrekt gebrannt werden können, wurde 2004 dieser Brennofen errichtet. Der gebogene Schornstein ist übrigens pure Angeberei und hat keinen besonderen Zweck. Soll nur schön aussehen. Ich finde, das funktioniert.
Hier werden die Stücke getöpfert, die später im Ofen gebrannt werden.
Der Kollege hier hat sich sehr für meine Kamera interessiert.
Eine alte Druckerei konnte man auch besichtigen. Übrigens waren an allen Stationen begeisterte Leute, die viel erklärt und Fragen beantwortet haben. Ganz oft gab es auch Vorführungen oder man konnte sogar selber Hand anlegen.
Für die Druckerei wurden Azubis gesucht. Melli wollte sich schon bewerben um dann in den USA bleiben zu können. Aber als Sie gelesen hat, dass es nur einen Satz Anziehsachen pro Jahr gibt, hat sie sich das doch wieder anders überlegt.
Dieser nette ältere Herr macht Laternen aus Blech. Die wurden früher wohl gebraucht. Heute ja nicht mehr so. Er macht trotzdem weiter Laternen. Deshalb hat er das Lager voll.
Die Glasbläserei war auch voll spannend. Hier konnte man live zuschauen, wie aus einem Häufchen Sand eine schöne Vase mit Muster wurde. War auch schön warm da drinnen.
Das Konzept, Altes nicht nur auszustellen, sondern auch zu benutzen und so lebendig zu halten, zeigt sich auch im Lokschuppen. Hier wird nicht einfach nur eine eingefrorene Szene aus eine Eisenbahnwerkstatt statisch nachgestellt. Die Werkstatt ist in Betrieb und neben der Wartung der eigenen Lokomotiven werden auch noch andere alte Triebwagen für Museen restauriert.
Früher wurde doch mehr Wert auf Design bei Industriegütern gelegt.
Die Museumsbahn in Aktion.
Ein altes Autohaus.
In der Ecke einer Werkstatt stand das 15.000.000ste und damit letzte Ford Model T. Damit ist Ford im Jahr 1927 aus der Fabrik gefahren und hat damit das Ende der Produktion dieses Models symbolisiert.
Im Village fahren noch viele von diesen Fahrzeugen rum und man kann da wohl auch mitfahren. Wir haben uns an der langen Schlange dafür aber nicht angestellt und lieber alles zu Fuß erlaufen.
Manchmal fotografiere ich übrigens komische Dinge. Aber ich fand den Gullideckel lustig.
Schön waren auch die echten Glühbirnen in Edisons „Menlo Park Laboratory“. Die Gebäude wurden 1929 als Replik erstellt.
Nicht nur die Gebäude wurden 1929 eins zu eins nachgebaut, auch alle Arbeitsgeräte und die Chemikalien. Als Edison zur Eröffnungsfeier kam und gefragt wurde, ob der Nachbau geglückt sein, sagte er, dass die Replik zu 99% dem Original entspräche. Natürlich hakte man nach und wollte wissen, was das eine Prozent Unterschied ausmachte. Edison sagte daraufhin: „It was never this clean!“
So, das war auch schon der Tag. Nach dem ganzen herumlaufen waren wir aber auch echt durch.