18 USA Southwest 2018
– gute alte Bekannte, neue Schönheiten, Hikes jenseits der Zivilisation und jede Menge Gerümpel
18. Tag – durch den Box Canyon zum Salton Sea
Wir wollen heute nur zum Salton Sea. Wir werden in Calipatria für zwei Nächte bleiben, um uns diese Gegend hier genau anzuschauen.
Um dort hin zu kommen fahren wir durch den Box Canyon. Chris sieht einen kleinen Pfad, der auf einen Hügel führt. „Ob ich Lust hätte dort hoch zu gehen?“ Klar! Die paar Meter… Und die Aussicht ist bestimmt fabelhaft.
Wir parken dann mal und gehen bis zu der Spitze des linken Berges. Mal eben.
Erinnert ihr euch an gestrigen Tagestemperaturen?!? Heute ist es hier nicht viel kälter. Holy cow, ist das heiß in der Wüste.
Chris lockt mich mit der Vermutung, dass wir von oben vielleicht schon den Salton Sea sehen können.
Können wir.
Und wir haben einen tollen Blick über den Box Canyon. Da werden wir aber nur durchcruisen.
Und nun erst ein wenig Hintergrundwissen für euch:
Der Salton Sea ist mit einer Fläche von ca. 1.000 Quadratkilometern der größte See Kaliforniens. Er liegt in der Salton Senke ca. 66 Meter unter dem Meeresspiegel. Sein Wasserstand sinkt durch Verdunstung. Durch die Verdunstung hat der Salzgehalt des Wassers deutlich zugenommen. Auch Überdüngung bedroht das Ökosystem des Sees.
Der See ist künstlich entstanden. Nachdem der Imperial-Valley-Kanal im Jahr 1905 durch Versandung nicht mehr genügend Wasser des Colorado Rivers in das Tal leitete, kam die betreibende California Development Company auf die Idee, einen weiteren Überlauf vom Colorado River zum Kanal zu schaffen. Die ungesicherte Verbindung hielt jedoch den folgenden Hochwassern des Colorado nicht stand und es kam zu einer Katastrophe. Die Uferböschung brach auf einer Länge von rund 800 Metern. Zeitweise floss das gesamte Wasser des Colorado River in die Salton-Senke. Dort bildete sich ein 70 km langer und 30 km breiter See in dem sonst ausgetrockneten Becken, das zum Imperial Valley gehört. Das Wasser sammelte sich an der mit −72 Metern tiefsten Stelle des Tales. Es dauerte bis 1907, bis die Fluten durch Baumaßnahmen der Southern Pacific Railroad unter Kontrolle gebracht werden konnten und der Colorado wieder in seinem alten Bett floss.
(wie immer gelernt in der Wikipedia)
Als erstes besuchen wir den North Shore Beach and Yacht Club. Der sieht auf den ersten Blick noch völlig in Ordnung aus (ist auch restauriert worden). Allerdings sieht man von hinten, das hier wohl schon seit längerer Zeit keine Yachten mehr vor Anker gegangen sind. Das Wasser ist viel zu niedrig, als dass hier Boote verkehren könnten.
Wir wollen nun nach Bombay Beach.
Gerade als wir in die Hauptstraße einbiegen kann ich noch diesen Schnappschuss machen:
Wir kommen zu einer Stelle, an der Künstler aus Schrott Kunst gemacht haben. Das finde ich großartig.
Es ist einfach ultraheiß hier und wir fahren weiter.
Es gibt sogar ein Kino. Oder so etwas in der Art.
Wir versuchen unser Glück in Salton Sea Beach und Desert Shores. Hier ist es wirklich doll zerstört. Auch nicht mehr so, dass es für schöne Fotomotive lohnt.
Gruselig, dass hier auch noch Menschen wohnen/leben.
Es ist ein ganz komisches Gefühl hier Fotos zu machen. Ich glaube das liegt daran, weil hier tatsächlich Menschen leben. Wären all diese Locations einfach total verlassen hätte ich kein schlechtes Gefühl. So ist es ein wenig „die Armut der hier Lebenden“ zu dokumentieren. Das will ich eigentlich nicht. Später im Motel sagte der Besitzer zu uns: „Don´t worry about them. They decided to live this way. They had the choise to stay or leave, but they chose to stay.“
Chris hatte online noch eine alte Militärbasis entdeckt, doch von dem Gebäude sollten nur noch winzige Überreste stehen. Der Weg dorthin erweist sich als schwierig bis unmöglich.
Durch die große Sanddüne wollen wir dann doch nicht und schauen nur aus der Ferne auf die Mauerreste.
Hiernach unterbrechen wir unsere Tour und verbringen den Rest des Tages am Pool und im Zimmer.